Es steigt ein wunderschöner Elch vom Himmel
inmitten einer leergetrunk’nen Welt.
Auf seiner Nase trägt er einen Pimmel,
den der Allmächtige in Händen hält.
Voll Ehrfurcht starrt das Volk auf die Erscheinung,
die so noch keines Menschen Auge sah.
„Verneiget euch, sonst fress ich eure Meinung!“,
so spricht der Rat, „Denn siehe: Er ist da!“
Gott, wie geschmacklos.
Wer schreibt solchen Kack bloß?
Des Elchs Gemächt, er trägt es auf der Nase,
voll Stolz und ohne jede falsche Scham
und röhrt, auf dass ihm jemand einen blase.
(Nun fehlt ein Reim. Seid mir darob nicht gram.)
Doch find’t sich keiner, der ihm zu Gefallen,
denn inhaltlich ist das Organ recht leer.
Das kommt, weil ihm der Sack fehlt. (Und, bei allen
antiken Göttern: Dichten, das ist schwer!)
Schlimmer geht’s nimmer?
Doch, das geht immer!
(Jetzt brauche ich zur Form noch eine Strophe,
jedoch für diese fällt mir gar nichts ein.
Das macht nichts, denn wie ich von Herzen hoffe
fällt’s keinem auf – Hauptsache, es klingt rein.)
Dem Elche wollte keiner einen blasen.
Was tut’s: Er kommt doch passend in der Zeit
und niest den Naseninhalt auf den Rasen.
Das war’s auch schon. Perfekte Handarbeit.
Und hier zu allem Überfluss auch noch in einer Hörversion – gelesen von der Autorin selbst, mangels geeigneter technischer Ausstattung via Telefonaufzeichnung:
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